Accessoires: Unterschied zwischen den Versionen

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===Funktionalität===
===Funktionalität===
*Die Spitze der V-Klinge dringt von oben in den Zigarrenkopf ein und bewirkt dadurch die charakteristische Einkerbung.
*Die Spitze der V-Klinge dringt seitlich in den Zigarrenkopf ein und bewirkt dadurch die charakteristische Einkerbung.
*Man muss die Zigarre relativ stark in den Trichter drücken, damit der Kopf sich nicht wegdrückt, d.h. der Druckpunkt beim Eindringen in das Deckblatt ist relativ hoch. Die Gefahr, dass das Deckblatt reißt, insbesondere bei trockenen Zigarren und einer nicht mehr scharfen Klinge, ist gegeben.
*Man muss die Zigarre relativ stark in den Trichter drücken, damit der Kopf sich nicht wegdrückt, d.h. der Druckpunkt beim Eindringen in das Deckblatt ist relativ hoch. Die Gefahr, dass das Deckblatt reißt, insbesondere bei trockenen Zigarren und einer nicht mehr scharfen Klinge, ist gegeben.
*Hinter den beiden seitlich runden Öffnungen befindet sich jeweils eine flache Klinge. Hiermit besteht die Möglichkeit traditionelle Shortfiller-Formate, z.Bsp. Spitzfassons, flach anzuschneiden. Dies ist vielmehr ein kappen als schneiden, daher ist auch hier die Gefahr, dass das Deckblatt einreißt relativ groß.
*Hinter den beiden seitlich runden Öffnungen befindet sich jeweils eine flache Klinge. Hiermit besteht die Möglichkeit traditionelle Shortfiller-Formate, z.Bsp. Spitzfassons, flach anzuschneiden. Dies ist vielmehr ein kappen als schneiden, daher ist auch hier die Gefahr, dass das Deckblatt einreißt relativ groß.

Version vom 10. November 2007, 13:48 Uhr

Vorstellung von Zigarrenaccessoires unter dem Aspekt von Funktion und Qualitätskriterien

Einleitung

Es gibt viele Möglichkeiten seine Braune einen Kopf kürzer zu machen, einige davon sind elegant, andere eher rustikal, aber alle wollen nur das Eine: Man will sie rauchen und genießen (s. auch Zigarrengenuss). Die Beweggründe, welches Werkzeug man für das Beschneiden der Handgemachten benutzt, sind vielfältig, genauso wie die Gelegenheiten.

Als Hersteller von Zigarrenaccessoires habe ich (Wolferts GmbH) jedoch eines gelernt: es kommt auf die Klinge an. Stahl ist nicht gleich Stahl und die Bearbeitung von Stahl ist eine Wissenschaft, die viel Liebe und Kenntnis von der Materie voraussetzt. Man erkennt einen guten Stahl erst dann, wenn man mit ihm arbeitet, ähnlich einer Zigarre, welche auch erst ihre Geheimnisse offenbart, wenn sie brennt.

Nicht nur der Ort des Genusses, auch die Zigarre entscheidet über das richtige Utensil. Es fällt schwer ein Torpedoformat zu punchen (bohren) oder sogar einen V-Schnitt anzuwenden. Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Methoden eine Zigarre anzuschneiden: den Flachschnitt, den V-Schnitt und den Rundschnitt.

Zigarrenabschneider

V-Schnitt / Kerbschnitt

Allgemein

  • Traditioneller Schnitt
  • Speziell für Shortfiller geeignet
  • Unterscheidung in Tisch- und Taschenformat
  • Der große V-Schneider hat zusätzlich ein flachauslaufendes Ende, um Kisten zu öffnen und eine Kerbe, um den Nagel aus dem Kistendeckel zu ziehen.
  • Neue Kerbschneider haben eine inverse Klinge, d.h. die Klingen gleiten linear und schneiden an beiden Seiten seitlich in den Kopf ein

Funktionalität

  • Die Spitze der V-Klinge dringt seitlich in den Zigarrenkopf ein und bewirkt dadurch die charakteristische Einkerbung.
  • Man muss die Zigarre relativ stark in den Trichter drücken, damit der Kopf sich nicht wegdrückt, d.h. der Druckpunkt beim Eindringen in das Deckblatt ist relativ hoch. Die Gefahr, dass das Deckblatt reißt, insbesondere bei trockenen Zigarren und einer nicht mehr scharfen Klinge, ist gegeben.
  • Hinter den beiden seitlich runden Öffnungen befindet sich jeweils eine flache Klinge. Hiermit besteht die Möglichkeit traditionelle Shortfiller-Formate, z.Bsp. Spitzfassons, flach anzuschneiden. Dies ist vielmehr ein kappen als schneiden, daher ist auch hier die Gefahr, dass das Deckblatt einreißt relativ groß.

Fazit

Speziell für Zigarrenraucher, die Shortfiller bevorzugen, ist der V-Schnitt eine gute Alternative. In seiner Handhabung und Bedeutung spielt er allerdings nur noch eine marginale Rolle


Kerb Detail.JPG

Scheren

Allgemein

  • Unterscheidung in Tisch-, Taschenformat und klappbare Schere
  • Ermöglicht einen sauberen Schnitt mit wenig Kraftaufwand
  • (je größer die Schere desto weniger Kraftaufwand, da der Hebelweg länger ist)
  • große qualitative Unterschiede, insbesondere Materialgüte und Verarbeitung

Qualitätskriterien

Die Herstellungsmethoden

Man unterscheidet 3 verschiedene Methoden

  • Schmieden
  • traditionelle, aber auch hochwertige Methode
  • der Stahl wird erwärmt und durch Schlagen in ein Gesenk getrieben
  • sehr gute Oberfläche und homogene Kritalinstruktur
  • Stanzen
  • Unter großem Druck werden die Werkstücke aus dem Stahl getrieben
  • Die Schneide wird nach unten weggestanzt und später abgeschliffen, dadurch ergibt sich eine scharfkantige
  • Schnittfläche
  • Lasern
  • Das Werkzeug wird mit einem Laser aus Stahlplatten geschnitten
  • Durch die hohen Temperaturen kann es zu Gefügeveränderungen kommen
  • Die Oberfläche
  • Achten sie auf kleine Löcher oder Schmierstellen auf der Oberfläche, bei Schmierstellen ist die Politur ein weinig matter und bedeutet, dass die Scheren nicht hart genug sind und dadurch ihre Schnitthaltigkeit reduziert ist
  • Das Spaltmaß zwischen den Becken
  • Scheren werden absolut plan geschliffen, damit die Becken beim Schneiden sauber abschließen, sind die Becken krumm, so kann man zwischen den Becken einen Lichtspalt sehen, wenn man die Schere in eine Lichtquelle hält
  • Der Kopf der Schere
  • Die Schnittflächen müssen die Zigarre ganz umschließen, bei größeren Ringdurchmessern sollte dies beachtet werden
  • Die Schraube
  • Bei Tischmodellen sollte die Schraube geschlitzt sein, nur bei diesen Schrauben ist ein Nachstellen möglich
  • Haptik
  • Stellen Sie sicher, dass die Schere eine gute Balance hat; manche sind kopflastig, und sich eine gute Handergonomie einstellt

Fazit

  • Scheren sind eine gute Alternative zu den Flachschneidern, da insbesondere bei großen Scheren der Kraftaufwand gering ist
  • Kleinere Scheren sind, eine gute Qualität vorausgesetzt, selbst für größere Formate geeignet und für unterwegs sehr praktisch.
  • Es gibt sehr große qualitative Unterschiede


Schere klein.JPG

Bohrer / Puncher

Allgemein

Mit einer Rundklinge wird ein Loch in den Kopf der Zigarre gedreht

  • Diese Methode ist besonders bei Anfängern beliebt, da sehr einfach zu handhaben und der Tabak an den Außenkanten nicht ausfranst
  • Nachteil ist, dass nicht das gleiche Zugvolumen wie bei einem Flachschnitt besteht und dadurch Abbrand und Konzentration der verschiedenen Tabaksorten sich verändern kann
  • Zu beachten ist weiterhin, dass mit einer Rundklinge keine Zigarren deren Kopf spitz gearbeitet ist (Perfecto, Torpedo, ect.) angeschnitten werden können

Qualitätskriterien

  • Die Klinge
  • Bei keinem anderen Schnittart gibt es größere Unterschiede bezüglich der Qualität der Klingen
  • Die Klinge sollte von innen angeschliffen sein, bei Außen angeschliffen Klingen wird der Durchmesser nach unten größer und dadurch kann das Deckblatt beim Schneiden Risse bekommen
  • Bei beidseitig geschliffenen Klingen ist die Gefahr groß, dass die Schneidkante zu dünn ist und dadurch die Schnitthaltigkeit reduziert wird
  • Eine gute Klinge ist von innen angeschärft, gehärtet und von außen abgedreht und zwar in dieser Reihenfolge
  • Ein Punch braucht nicht mehr als 2 Klingen, eine kleine Klinge von 8-9 mm Durchmesser für Zigarren im Coronaformat und eine große Klinge mit einem Durchmesser von 11-12 mm für Robusto Zigarren
  • Das Auswerfersystem
  • Grundsätzlich sollte der Tabakrest immer durch ein System auszuwerfen sein
  • Die einfachste Methode ist die Klinge herauszudrehen und der Tabakrest fällt heraus, wenn die Klinge zurück gedreht wird (beachten Sie, dass die Klinge in 1 ½ Umdrehungen draußen sein sollte)
  • Eine weitere Methode ist ein Bolzen, der den Rest herausdrückt
  • Diese Bohrer sind zweiteilig und durch ein Gewinde verbunden, sie müssen durch einen Gummiring arretiert sein, damit ein Herausdrehen am Schlüsselring verhindert wird
  • Die eleganteste Art ist ein Federsystem, der Tabakrest drückt einen Bolzen nach hinten, der durch eine Feder gehalten wird. Ein leichter Druck auf den Bolzen lässt den Tabak herausfallen
  • Alle Methoden sind funktional und gut

Fazit

  • Fast alle Bohrer kann man mitnehmen und werden oft am Schlüsselbund getragen, man muss lediglich darauf achten, dass die Klinge nicht beschädigt wird.
  • Achten Sie darauf wie die Klinge angeschliffen ist, zu scharf deutet auf eine sehr brüchige Klinge hin, eine stumpfe Klinge erfüllt ihren Zweck nicht
  • Bei zweiteiligen Bohren ist die Gängigkeit des Gewindes wichtig, eine weitere Methode ist ein Magnetsystem, dass schnell und funktional ist

Flachschnitt

Allgemein

  • In dieser Kategorie gibt es eine unüberschaubare Auswahl an verschiedenen Cuttern, die Unterschiede in der Qualität, Material und Verarbeitung sind enorm
  • Grundsätzlich unterscheidet man Guillotine mit einer Klinge und Doppelklingencutter

Guillotinen

  • Hochwertige Guillotine haben gestanzte Klingen, die diagonal angeschliffen sind
  • Die preiswertere Variante sind Kunststoffcutter mit einer Klinge aus Bandstahl. Diese Klingen sind aufgrund ihrer geringen Dicke beidseitig geschliffen.
  • Die Handhabung ist bei den Cuttern sehr schwierig, die keine Griffmulden haben.

Doppelklingencutter

  • Die wohl beliebteste und bekannteste Methode eine Zigarre zu cutten
  • Folgenden qualitativen Merkmale sind entscheidend:
  • Die Klinge
  • Eine gute Klinge zeichnet sich durch ihre Härte und ihre Verarbeitungsgüte aus
  • Die Härte muss mindestens 55 RWC betragen, um eine lange Lebensdauer zu gewährleisten
  • Die Schneide einer Klinge muss geschliffen und poliert werden, nur dadurch werden mikroskopische Unebenheiten beseitigt und eine lange Schnitthaltigkeit garantiert
  • Nur wenn die Klingen absolut plan sind, kann sich der Tabak nicht unter die Klingen schieben. Sind diese krumm, so entsteht ein kleiner Hügel am Kopf
  • Die Klingenführung
  • Eine gute Führung drückt die Klingen während des Schneidevorganges aufeinander, dies erleichtert den Schnitt und führt zu einem sauberen und geraden Schnittergebnis
  • Im Idealfall werden beide Klingen gleichzeitig in die Zigarre gedrückt, eine Beschädigung des Deckblattes ist somit minimiert
  • Haptik
  • Für viele Anfänger stellt sich die Frage wie viel man vom Zigarrenkopf abschneiden soll. Faustregel sollte sein, dass man zwischen einem und zwei Millimeter abschneidet.
  • Die Griffe des Cutters sollten auf der Innenseite eine breitere Auflagefläche haben und die Außenkanten bei Metallabschneidern abgerundet sein

Fazit

  • Guillotinen sind nur eingeschränkt zu empfehlen. Der Druck auf die Zigarre ist sehr groß und kann zu Beschädigungen des Deckblattes führen
  • Auch sollte die Klinge beim Schließen passgenau in den unteren Bereich des Cutters eintauchen, damit ein Reißen verhindert wird
  • Achten Sie bei Doppelklingencutter auf eine polierte Schneide
  • Die Klingen sollten im geschlossenen Zustand kein Spiel aufweisen, d.h. sie müssen sehr eng aufeinander liegen
  • Auch im geöffneten Zustand dürfen die Klingen nicht wackeln
  • Ein weiteres Qualitätskriterium ist das Arretieren im geschlossenen Zustand, entweder ist eine federunterstützter Verschluss vorhanden, der den Vorteil bietet, dass sich die Klingen nicht ungewollt öffnen, oder der Kunststoff ist sehr eng eingefasst und durch die natürliche Flexibilität des Kunststoffes bleiben die Klingen geschlossen

Befeuchtungssysteme

Funktionsweise der Acryl-Polymere Kristalle

  • Acryl-Polymer Kristalle sind Kunststoffe auf der Basis von Polyacrylaminen
  • Es ist das gleiche Material, dass auch in Babyschnullern Verwendung findet
  • Dieses Material kann 450 mal sein Gewicht in Flüssigkeit absorbieren
  • Ein Korn von 5 mm im Durchmesser ist in der Lage auf 2,5 cm in ca. 20 min. anzuschwellen
  • Die Kristalle sind antibakteriell und nicht toxisch, also der ideale Wasserspeicher

Arbeitsweise der Propylen Glykol Lösung

  • Alle diese Lösungen bestehen aus einer Mixtur aus destilliertem Wasser und Propylen Glykol (kurz PG)
  • PG gibt destilliertes Wasser ab bis eine relative Feuchtigkeit von 70% erreicht ist, bei über 70% absorbiert die PG Lösung Feuchtigkeit
  • Wodurch ist dies möglich?
  • Jede Lösung mit einer bestimmten Zusammensetzung hat gegebene Druckverhältnisse in der Verdampfungsphase bei konstanter Temperatur. Dieses Druckverhältnis liegt bei einer Mixtur von PG und Wasser bei 70%
  • Nur eine PG Lösung ist in der Lage eine relative Feuchtigkeit von 70% zu gewährleisten, nur destilliertes Wasser würde zu einer Rate von 80% und darüber hinaus führen
  • 1. Mischungsverhältnis der PG Lösung
Warum ist eine Zusammensetzung von 90/10, also 90% destilliertes Wasser und 10% PG sinnvoll und warum eine 50/50 Mixtur nicht?
  • Propylen-Glykol ist ein Stoff, der sich über einen gewissen Zeitraum zersetzt.
  • Wenn der Befeuchter mit einer 50/50 Lösung wiederbefüllt wird, verbleibt zu viel PG im Befeuchter. Das Resultat ist ein sog. Verschlammen der Kristalle, die kein Wasser mehr aufnehmen können
  • Bei einer 90/10 Lösung wird der PG Anteil in ungefähr der gleichen Zeit abgebaut wie der Befeuchter wiederbefüllt wird

Vorteile der Xikar-Befeuchter

  • Xikar-Befeuchter sind von oben zu befüllen und müssen nicht, wie einige Konkurrenzmodelle, in destilliertes Wasser gelegt werden. Dies erleichtert das Handling
  • Sie sind durchsichtig und damit kann man den Zeitpunkt des Wiederbefüllens besser bestimmen
  • Xikar benutzt ein aufwendiges Magnet/Tape System. Die Befeuchter sind im gefüllten Zustand sehr schwer und brauchen einen großen Magneten. Das Klebeband ist ein 3M Band, dass auf jeder Oberfläche hält.